Koma
Home Nach oben Leseprobe Fotos Dokumente

 

Home
Nach oben
Leseprobe
Fotos
Dokumente

KOMA    -    ÜBERSICHTSSEITE

Auf dieser Übersichtsseite finden Sie eine Kurzinformation zu Inhalt, Struktur und Charakter  des Stückes

Auf der Seite Leseprobe können Sie sich anhand von Ausschnitten einen unmittelbaren Eindruck verschaffen

Auf der Seite Fotos finden Sie Szenenfotos einer Inszenierung

Auf der Seite Dokumente finden Sie einen Szenenüberblick, Informationen zur  Entstehung und einen Deutungsversuch

KURZINFORMATION


Handlung des Stückes

Während einer Geburtstagsfeier ist ein Unfall passiert: Florence, die Erzstreberin und „Intelligenzbestie“ der 10 e, ist vom Balkon gestürzt und liegt im Koma. Die Polizei hat die anwesenden Schulkameradinnen und Kameraden über den Hergang befragt und es scheint klar zu sein, dass kein Fremdverschulden vorliegt. Alle sind durch das Geschehene natürlich schockiert, so dass die angehende Psychologin Verena ihnen anbietet, sich bei ihr auszusprechen. Sie hat bemerkt, dass manche sich mitschuldig an dem Unfall fühlen, ja von Selbstmord und sogar Mord ist bei den Vorhaltungen, die sie sich gegenseitig machen, die Rede.

Es stellt sich heraus, dass die Verunglückte aufgrund ihrer überragenden Intelligenz geschnitten wurde, wegen ihrer Arroganz verhasst und aufgrund ihrer Andersartigkeit verachtet  war. Dem Unglück ging eine bösartige Szene voraus: Jemand hatte Florences Tagebuch an sich gebracht und nachdem man sie aus dem Raum geekelt hatte, wurden daraus besonders intime Stellen vorgetragen. In diesen wurde deutlich, dass die Vereinsamte eine heimliche Zuneigung zu einer Mitschülerin entwickelt hatte. Natürlich fiel sofort das Verdikt „die ist ja lesbisch“ und die verfänglichen Formulierungen aus dem Tagebuch sorgten für entsprechende boshafte Bemerkungen und Heiterkeitsausbrüche. Florence hatte diese Szene unbemerkt verfolgt und es war zum Eklat gekommen. Daraufhin hatte sie sich sinnlos betrunken, wobei die beiden Jungs kräftig mitgeholfen und sie ohne ihr Wissen unter Drogen gesetzt hatten.

Die Gesellschaft spaltet sich schnell in zwei Hauptgruppen: die Mitläufer, die nun alles bereuen, und die „Täter“, die sich gegen ihre Schuldgefühle zur Wehr setzen. Die Gespräche bei der Psychologin gewinnen teilweise den Charakter von Verhören, es kommt zu Streitgesprächen und sogar Handgreiflichkeiten. Daneben wird auch Lustiges erzählt, über brennende Fragen wie das Kinderkriegen diskutiert und natürlich kräftig gelästert, gemobbt und intrigiert.

 

Struktur und Charakter des Stückes

Die Vorkommnisse und psychologischen Zusammenhänge werden in Form eines analytischen Dramas entwickelt. Die äußere Spannung wird getragen durch die Frage nach dem Schicksal der Verunglückten, die innere Spannung entwickelt sich aus der Frage nach dem Maß der Schuldverstrickung der einzelnen Beteiligen.  

Die Linearität der Handlung wird einerseits durch Rückblenden, andererseits durch Kommentare des „Geistes“ der im Koma liegenden Florence gebrochen. Dadurch werden Vorurteile konterkariert und dem Geschehen ein zusätzliches reflektierendes Moment unterlegt.

Der Schluss ist zwar vordergründig versöhnlich, aber alles andere als optimistisch: Zwar schlägt der Verunglückten, der bislang die Rolle der verfemten Außenseiterin aufgezwungen worden war, nun eine Welle der Sympathie entgegen. Es ist allerdings zu befürchten, dass dies bei den meisten nur eine Folge der Erleichterung darüber ist, dass das Mädchen vor dem Schlimmsten gerettet zu sein scheint. Dass wohl keine dauerhafte Veränderung in den sozialen Denk- und Verhaltensweisen erreicht wurde, deutet sich darin an, dass bereits eine neue Kandidatin für die künftige Außenseiterrolle gekürt wurde: Eve, die es nicht über sich bringt, auf der allgemeinen Euphoriewelle mitzuschwimmen. 

Damit bei aller Ernsthaftigkeit der Themen und des Sujets der Humor nicht zu kurz kommt, sind auch durchaus komische Charaktere und Szenen dabei und die Dialoge lassen es weder an Drastik des Ausdrucks noch an gepfeffertem Wortwitz fehlen.

 

Zum Seitenanfang