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KOMA    -    LESEPROBE

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Ort der Handlung / Bühne
Der zentrale Raum ist mit einer Reihe von Sitzgelegenheiten ausgestattet, im Vordergrund einige Sitzkissen.  
Im Nebenzimmer ein Schreibtisch und einige Stühle. Links im Vordergrund eine Garderobe mit Spiegel. 
Auf der gegenüberliegenden Seite, abgetrennt und geheimnisvoll beleuchtet, ein Krankenhausbett, in dem jemand, mit starken Verbänden und an diverse Geräte angeschlossen, zu liegen scheint; es darf sich dabei ruhig um ein skizzenhaft gemaltes Bild handeln, hinter dem bei den entsprechenden Szenen der „Geist“ der Verunglückten hervortritt.  

Personen
Schülerinnen der 10 e:
Biggi, Caro, Charlie, Eve, Florence, Isa, Marie, Melissa, Sandra, Yasemin

Schüler der 10 e:
  
Alex, Jens

Weitere Personen:

Verena Westphal, Psychologiestudentin
Friedemann Kraiberg, Florences Schwager

1. Die Traumatisierten


Alle sitzen oder liegen herum, einige halten sich umschlungen, schweigen, Jens schaltet plötzlich CD-Spieler an, wird von Marie angebellt:

Marie: Spinnst du? Mach das Ding aus!
Sandra:
(verächtlich) Weltuntergang, Hauptsache mit Musik! Gefühl ist doch ein Fremdwort für den.
Jens:
Und für dich Musik! Musik ist Gefühl! Alles andere ist Scheiße. (FOTO 1)
Isa:
Könnt ihr mal die Klappe halten?

Schweigen. Jemand schluchzt. Melissa kommt dazu, setzt sich. Schaut vor sich hin. Holt ein Taschentuch heraus, schnäuzt sich und trocknet sich die verweint aussehenden Augen.

Charlie: Und, wie war’s bei Sherlock Holmes?
Melissa:
Er war ganz nett.
Eve:
Wie bitte? Zu dir vielleicht. Hast ihm wohl was vorgeheult. Ältere Herren, stehen auf so was. Die werden ganz weich, wenn sie ein junges Mädchen heulen sehen. Beschützerinstinkt.  Mich jedenfalls hat er total gelöchert. So was von bekloppten Fragen: ‚In welchem Verhältnis standen Sie zu der Verunglückten?’ Ich sage: In gar keinem. Bin ich vielleicht lesbisch? Schnauzt er mich an, ich soll die Sache etwas ernster nehmen. Ausgerechnet so ein Scheißbulle muss mir das sagen. Der hat doch keine Ahnung.  

Friedemann Kraiberg kommt aus dem Raum, wo der Kommissar seine Verhöre abhält.  

Alex: Wissen Sie was Neues? Wie geht es Ihrer Schwägerin?
Friedemann:
Sie lebt.
Marie:
Wird sie’s schaffen?
Friedemann:
Sie lebt. Zumindest ihr Körper lebt. Mehr weiß keiner im Moment. Sie liegt im Koma.

Melissa fängt an zu heulen. Friedemann geht weg. Gleich darauf kommt Verena Westphal aus dem Kommissar-Zimmer.

Verena: So, die Ermittlungen sind abgeschlossen, für heute jedenfalls. Ihr könnt nach Hause gehen.
Jens:
Und was ist herausgekommen? Ich meine, wie’s passiert ist.
Verena:
Es deutet wohl alles darauf hin, dass es ein Unfall war. Sie ist offensichtlich gestolpert und aufgrund des reichlich genossenen Alkohols, an den sie nicht gewöhnt war, konnte sie sich nicht im Gleichgewicht halten und stürzte über das Geländer. So ungefähr wird es im Protokoll stehen.
Jens:
Also war sie eindeutig selber schuld?
Verena:
(zögert bedeutungsvoll) So jedenfalls steht’s im Protokoll.
Yasemin:
Warum sagen Sie das so komisch? Wollen Sie vielleicht unterstellen, dass einer von uns schuld sein soll?
Jens:
Die war doch voll stoned von den drei Bacardi-Cola. Ist doch nicht unsere Schuld, wenn die nix verträgt. 
Verena:
  Das hat auch keiner behauptet! Aber anscheinend ist der Kommissar mehr davon überzeugt, dass es ein Unfall war, als ihr selbst. Sonst würdet ihr euch wohl kaum so aufregen. Er sieht jedenfalls keinerlei Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung. Da braucht ihr keine Angst zu haben. 

Melissa steht auf und rennt raus, man hört von draußen ihr hysterisches Lachen. Verena geht ihr nach.

Eve (ruft ihr nach): Angst haben? Wovor? Sind Sie bescheuert oder was? Es war ein Unfall! Ohne Fremdeinwirkung!
Sandra:
Denkt der Kommissar!
Eve:
Drehst du jetzt auch schon hohl? Was soll das heißen?
Isa:
Meinst du vielleicht, jemand von uns ist schuld? Wir sind doch keine Mörder!
Melissa
(kommt von Verena geführt wieder herein): Wir sind alle Mörder.
Caro:
Das ist völlig unlogisch. Bis jetzt gibt es überhaupt keinen Mörder. Sie lebt doch noch. Das hat ihr Papa doch gerade gesagt.
Biggi:
Das war ihr Schwager, liebe Caro. Im Übrigen: Koma, tot – wo ist da der Unterschied?

Melissa bekommt sofort wieder einen Weinkrampf. Marie nimmt sie in den Arm. 

Sandra: Na hör mal! Red bitte nicht so einen Scheiß. Aus dem Koma kann man jederzeit wieder aufwachen.
Marie:
Sie wird wieder aufwachen. Sie muss einfach. (Fängt auch an zu weinen und fasst Melissa um den Hals. Sie weinen im Duett)
Isa:
Würdet ihr bitte mit eurem idiotischen Gequassel und Geheule aufhören? Ihr macht euch doch nur immer verrückter.
Verena:
Ich finde es gar nicht so idiotisch, wenn ihr aussprecht, was euch bedrückt.
Yasemin:
Wer sagt Ihnen denn, dass uns was bedrückt?
Verena:
Na, wenn ich mir euch so ansehe! Und nach Hause will ja jetzt anscheinend keiner.
Caro:
Doch. Ich. Los Melli, du hast mir versprochen, dass du mich heimfährst. Ich hab doch Training um zehn.
Melissa:
Als ob es jetzt nichts Wichtigeres gäbe als dein Training.
Caro:
Und ob das wichtig ist. In zwei Wochen sind die Landesmeisterschaften.
Melissa:
Dann geh doch zu Fuß. Wenn du auf dem Roller mitfahren willst, wartest du eben. Was soll ich zu Hause. Ich kann eh nicht schlafen.
Jens:
Wir wollten doch sowieso die Nacht durchmachen. Marathon-DVD-Glotzen, Komasaufen ...
Sandra:
(schreiend) Jens! (Wendet sich entrüstet ab) So eine gottverdammte Geschmacklosigkeit!
Marie / Melissa
(gleichzeitig) : Blödmann! Kotzbrocken!
Sandra:
Wie konntest du diesen Neandertaler bloß einladen, Marie!
Verena:
Ich mach euch einen Vorschlag. Wie man sieht, gehen hier die Emotionen ganz schön hoch. Ich habe etwas Erfahrung in der Betreuung von Traumatisierten.
Charlie:
Betreuung von was?
Verena:
Von Leuten, die gerade etwas Schlimmes erlebt haben, die unter Schock stehen. Also, hört zu: Ich setze mich ins Zimmer nebenan, und wer meint, dass es ihm gut tun würde, sich etwas von der Seele zu reden, der kommt einfach zu mir rein und plaudert ein bisschen ...
Yasemin:
Damit Sie’s dann brühwarm dem Kommissar erzählen? Für wie blöd halten Sie uns eigentlich?
Eve:
Es kommt mir sowieso so vor als, als ob Sie uns gerne was anhängen wollen.
Verena:
Erstens: Ich habe mit der Polizei gar nichts zu tun, der Kommissar ist längst gegangen, für den ist die Sache hier erledigt. Zweitens: Ich studiere Psychologie und will Therapeutin werden, Spezialgebiet: Hilfe für Opfer von Unfällen und Verbrechen sowie deren Angehörige. Deswegen mache ich ein Praktikum bei der Polizei. Ihr könnt ganz offen reden, alles was ihr mir erzählt, behandle ich streng vertraulich. Ehrenwort.
Charlie:
Und was springt für sie dabei raus? ‚Umsonst ist der Senf, Bratwurst kostet’, sagt mein Onkel Willi immer.
Verena:
Nun gut, ich schreibe an meiner Diplomarbeit. Aber keine Angst. Falls ich etwas aus den Gesprächen verwende, dann so, dass es völlig anonym bleibt. Aber es geht mir nicht in erster Linie um die Arbeit. Ich will Menschen helfen, sonst hätte ich ja auch etwas anderes studieren können. Also: Ich bin da drin! (Geht ins Arbeitszimmer)
Biggi:
Also ich finde es gut, dass sie uns helfen will. Ich war noch nie bei einer Psychologin. Im Übrigen haben wir ja auch nichts zu verbergen. Ich jedenfalls nicht.
Yasemin:
Ich jedenfalls nicht? Was willst du damit sagen?
Biggi:
Ich? Nichts ...
Caro:
Ich habe auch nichts zu verbergen. Komm wir gehen Melli.
Melissa:
Bitte nerv nicht! Geh zu Fuß oder warte bis ich gehe. Leg dich doch da drüben hin und penne! (Caro tut es)
Biggi:
Na, dann werd ich mal den Anfang machen. (will zu Verena ins Zimmer gehen)
Eve:
Untersteh dich! Keiner geht da rein!

 

3.0 Biggi bei Verena

(...)
Biggi
: Also Florence ist die absolute Streberin. Sie ist sozusagen „every teacher’s darling“. Sie ist total hochnäsig, hält sich für was Besseres. Das merkt man ja schon an ihren Hobbys. Sie spielt Flöte, liest nur hohe Literatur, geht in die Oper oder ins Theater. Telenovelas, Soaps, Comedyserien, Boygroups, Popmusik – auf dieses Niveau lässt die sich nicht herab. Sie sollten mal das Gesicht sehen, das sie macht, wenn wir uns über solche Sachen unterhalten (imitiert Florences verächtlichen Blick). Und ihre hochgestochene Ausdrucksweise. Total überheblich! Laufend zitiert sie irgendwelche Philosophen und sagt Wörter, die kein Mensch kennt, nur um uns zu zeigen, wie hoch sie über uns steht. (FOTO 2)

3.1  Florences „Geist“ kommentiert Biggis Erzählung

Florence tritt im Krankenhemd hinter dem Bett hervor.

Florence: Quatsch! Es macht mir einfach Spaß so zu reden. Warum soll ich mich zwingen, genauso zu reden wie du oder Eve oder Sandra. Ihr habt doch alle eure Lieblingswörter: ‚Cool’ oder ‚geil’ und so. Ist eben nicht mein Stil! Trotzdem. Ich hätte so gerne auch mal mit euch über die Lehrer gelästert. Oder glaubt ihr etwa, ich finde die Meininger nicht strohdumm und den Döblitz nicht schleimig und ungerecht? Aber wenn ich in eure Nähe kam, sind ja sofort alle Gespräche verstummt. ‚Vorsicht, das Paukerschätzchen ist im Anmarsch, die verpetzt uns!’ Ich und petzen! Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich!

Verena: Bist du sicher, dass Florence wirklich so verächtlich über euch denkt?
Biggi
: Das merkt man doch an ihrem Benehmen. Letztens saß ich in der Pause mit Marie zusammen und wir haben über die olle Meininger, das ist unsere Deutschlehrerin, abgelästert. Die ist wirklich doof. Florence kam dazu, weil sie ja neben Marie sitzt. Aber meinen Sie, die hätte einen Ton dazu gesagt?
Verena
: Aber nur, weil jemand nicht über Lehrer lästert und nicht den ganzen Tag Telenovelas schaut, heißt das doch nicht gleich, dass er eingebildet und überheblich ist.
Biggi
: Ist sie aber. Schon allein der Name – Florence! Das sagt ja schon alles.

Florence: Ich habe ihn mir ja nicht selber ausgesucht, du doofe Nuss! Außerdem ist es ein schöner Name. Nur an mir klingt er blöd, weil ihr mich blöd findet. Ihr könntet mich ja Flo rufen, so wie Isa statt Isabelle oder Eve statt Evelyn. Flo klingt zwar bescheuert, aber irgendwie lieb. Aber alle nennen mich Florence, so mit betont französischer Aussprache, d. h. wenn man mich überhaupt mal anspricht, wenn’s denn unbedingt mal sein muss.

Verena: Für ihren Namen kann sie nun wirklich nichts.
Biggi
: Das weiß ich auch. Aber sie regt sich ja auch gleich auf, wenn man ihr einen Kosenamen verpassen will. Ich habe einmal Flo zu ihr gesagt, da hat sie ihre eingebildete Nase gerümpft und gehaucht: ‚Ich heiße Florence!’

Florence: Ja, aber sag auch bitte, in welchem Zusammenhang und wie du es gesagt hast. (Imitiert) ‚Die liebe Flo, unser Paukerschätzchen, hat schon die ganze „Bürgschaft“ auswendig gelernt, damit die Meininger ihr die Eins geben muss’. So hast du’s gesagt, vor der ganzen Klasse! Und gegen euren gehässigen Spott war doch Arroganz die einzige Waffe, die mir blieb. Ich hasse mich ja selbst deswegen!

Biggi: Aber wissen Sie, ich nehme ihr das alles nicht übel. Die Ärmste ist nämlich eindeutig psychisch gestört.

Florence: Ach, wie nett von dir, dass du mich auch noch zur Psychopathin machst. Schön, ich bin also nicht nur hochnäsig, sondern auch noch verrückt. Vielen Dank, Biggi!

5.0 Melissa bei Verena


(...)

Melissa
(ohne auf die Frage einzugehen): Alle haben mitgemacht, keiner ist eingeschritten dagegen. Ich auch nicht (weint lauter).
Verena
: Wogegen denn? Ich verstehe nicht ganz. Schon Biggi hat angedeutet, dass etwas Schlimmes vorgefallen ist. Wenn ihr mir nicht sagt, was es war, kann ich euch nicht helfen.
Melissa
: Ach, dann hat Biggi die Sache mit dem Tagebuch noch gar nicht erzählt? Erstaunlich! Dann muss ich’s halt tun! Also: Weil Florence  in der Runde saß, war die Stimmung natürlich mies. Keiner hatte Lust mit ihr über ihre hochgestochenen Themen zu reden ...

5.1 Rückblende: Florences Tagebuch wird vorgelesen

Alle hängen gelangweilt rum, schauen in ihr Glas, manchmal flüstert eine einer anderen etwas ins Ohr, beide kichern dann unnatürlich laut, wodurch die gestörte Kommunikation um so deutlicher wird. 

Florence: War jemand schon in dem neuen Mel-Gibson-Film?
Sandra
(nach langem Zögern): Ja.
Florence
: Und, wie fandest du ihn?
Sandra: Besch ... scheiden.

Florence
: Wieso?
Sandra
: So halt!
Florence
(nach langer Pause): Meine Ballettlehrerin hat bei Maurice Bejart in Lausanne studiert und war lange in der Truppe von John Neumaier in Hamburg.
Eve
(ironisch bewundernd): Toll!!
Jens
: Geil, eh!
Florence
(wieder nach längerer Pause): Mag jemand von euch die „Toten Hosen“? (Allgemeines Gähnen) Oder – nun gut, vielleicht schon ein bisschen alt – aber ich find "Nirvana" immer noch göttlich.
Eve
(seufzt mit verdrehten Augen): Oh Gott! Alles brandaktuell!
Florence
(leicht verärgert): Und was hört ihr so?
Sandra: Nur dummes Zeug, das dich bestimmt nicht interessiert.
Florence: Woher willst du das wissen, erzähl doch!
Sandra (betont gelangweilt): Ich geh erst mal aufs Klo.
Marie: Ich geh mit.
Jens: Ich auch. 
Alex (kugelt sich vor Lachen): ‚Ich auch!’ Das ist gut, haha das ist klasse, hihi ...
Sandra (zu Jens): Arschloch.
Yasemin: Fantastische Stimmung hier. Wenn man bloß wüsste, wer, äh ... was daran schuld ist?

Florence geht frustriert raus. 

Verena: Und wieso wurde Florence überhaupt eingeladen, wenn keiner etwas mit ihr zu tun haben will und sie nur als Stimmungskiller wirkt?
Melissa:
Das müssen Sie Marie fragen. Aber wenn ich es mir so im Nachhinein überlege, kommt mir alles wie ein abgekartetes Spiel vor. Denn kaum war Florence draußen, ging es los:

Yasemin (zückt das Tagebuch): So! Nach diesem Stimmungstief brauchen wir etwas zur Aufmunterung. Ich glaube, ich habe hier genau das Richtige dafür. Schwestern und Brüder, Yasemin-Entertainments proudly presents: Das geheime Triebleben der Intelligenzbestie Lady F....

Allgemeiner Jubel, dann Gerangel:

Sandra: Au fein, los, gib her!
Biggi: Ich will auch mal gucken!
Caro
: Was ist denn das?
Charlie
: Na was wohl! Florences Tagebuch!
Isa: Wie wär’s, wenn jemand vorliest, dann haben alle was davon. Eve, dein Talent ist gefragt!
Eve: Komm, gib her, ich mach das schon!
Yasemin: Bei den besten Stellen liegen Zettel drin.
Eve (liest mit komischer Übertreibung)

Ich bin ein seelisches Wrack! Ich komm nicht mehr klar mit meinen Gefühlen. Ich schäme mich für das, was ich denke und fühle! Ein Junge würde sagen, sie ist süß. Das wäre normal. Aber ich, wie soll ich sie finden? Wie darf ich sie überhaupt finden? Nett? Das ist sie ja gar nicht,  zu mir schon gar nicht. Leider!

Sandra: Ich werd nicht mehr. Die ist ja lesbisch!
Caro: Was ist lebsisch?
Isa
: Haltet doch die Klappe. Lies weiter, Eve!
Eve
(liest weiter):

Reizend? Auch so ein billiges Wort. Warum bin ich kein Junge, dann wäre es einfach, dann könnte ich mit solchen Wörtern leben. Jeder würde es verstehen, dass man in ein solches Mädchen verliebt ist. Aber ich? Ich verstehe mich ja selber nicht. Ich weiß nur: Wenn sie mich ansieht, fühle ich etwas, was ich nie zuvor gefühlt habe.

Biggi: Oh Mann, das ist ja voll peinlich!
Jens
(begeistert): Wieso? Das ist das beste Witzbuch aller Zeiten! Weiter! (FOTO 3)
Charlie
: Eh, wen meint die denn? Jemand von uns vielleicht?
Melissa: Die meint bestimmt dich, Marie.
Marie: Mich? Spinnst du?
Biggi: Lies endlich weiter, vielleicht kommt’s noch.
Yasemin: Es wird die große Überraschung! Lies mal beim nächsten Zettel weiter, Eve!
Marie: He, wenn sie reinkommt! Wir müssen aufpassen!
Jens: Alex, Schmiere stehen!
Alex: Okay, Boss. (Geht zur Tür, kommt aber allmählich wieder zur Gruppe heran, sodass er später nicht bemerkt, dass Florence eintritt)
Eve (liest weiter):
 

Sie ist so unerreichbar für mich. Ich würde so gerne mit ihr quatschen, lachen, so wie die andern. Aber es ist ja aussichtslos! Sie wird mich nie beachten, weil ich so anders bin. Ich fühle mich so niedergeschlagen an den Tagen, an denen sie mich keines Blickes würdigt. 

Sandra: Wer ist es denn nun, Mann! Ich platze vor Neugier!
Yasemin
: Lies beim nächsten Zettel weiter, Eve!
Eve
(liest weiter):

Es ist eine ständige Talfahrt! Mit jedem Tag geht es mir schlechter! Heute hat das Grauen mich wieder heimgesucht. So’n dummer Typ aus meiner Klasse, der Jens heißt, ...

Allgemeines Gegröle! 

... hat behauptet, ich würde schon Selbstgespräche führen und solle mal zum Psychiater gehen. Gegen dem seine Sprüche bin ich schon längst abgehärtet, aber wer hat am lautesten gelacht? Isa! Dass  ausgerechnet Isa mich auslacht, das ist hart.

Isa: O nein, Scheiße!
Alle
(durcheinander, Isa bedauernd, teils ironisch): Du Ärmste! Herzlichen Glückwunsch! Wann heiratet ihr? Isa: Die bring ich um!
Biggi
: Los, lies weiter!
Eve
(liest weiter):
 

Wenn ich nur Freunde hätte! Heute haben Isa, Jens, Alex und Eve in der kleinen Pause das Wochenende geplant. Sie wollen am See übernachten, Musik hören und sich besaufen. Auf Alkohol stehe ich ja nicht, aber ich würde alles tun, um mit ihnen befreundet zu sein. Mit ihnen? Ich muss es mir zugeben: Es geht mir nur um Isa.


Eve
: Gratuliere, Isa! Du bist zu beneiden!
Isa
: Sei bloß still!
Yasemin
: Los, weiter, jetzt kommt’s  Beste!
Eve
(liest weiter):

Ihr will ich nahe sein.

(Gejohle)

Kann es sein, dass ich in sie verliebt bin?  

(Gejohle)        

Es darf nicht sein, aber es ist so. Ich will ihr nah sein, sie berühren, ...  

(lautes Gelächter) 

... nur einmal ihre Hand halten. Mich an sie anlehnen. Mehr will ich nicht. – Doch, ich möchte mehr!

Sandra: Hört, hört!
Eve
(liest weiter):  

Ich möchte einmal für sie Flöte spielen!  

Jens (anzüglich): Für mich darf sie gerne Flöte spielen!
Eve
(liest weiter):  

Ich möchte wissen, wie sie Dostojewski findet, mit ihr diskutieren, lachen, traurig sein. Utopisch, ich weiß, sie hält ja nichts von alledem. Gestern beim Umziehen im Sport hab ich zufällig ihren Arm berührt und sie zuckte zusammen, als ob ich Lepra hätte ...

Plötzlich bemerken sie, dass  Florence hinter ihnen steht – betretene Stille.

Florence (mit zitternder Stimme): Gib mir sofort mein Eigentum zurück!
Eve
: Komm, verdirb nicht schon wieder die Stimmung! Es ist gerade so schön lustig.
 

Spöttisches Gelächter – Florence weinend ab. Alex und Jens folgen ihr.

Jens
(zu Alex): Komm, Kleiner, das ist deine Stunde!
 

Dem Gelächter folgt eine bleierne Stille. Marie steht auf, nimmt Eve das Tagebuch aus der Hand und folgt Florence ebenfalls.

 

Melissa: Verstehen Sie nun, was ich damit meine, dass wir alle Mörder sind. (Heult)
Verena
: Allerdings. Das war ganz schön hart. Aber Mörder seid ihr deshalb noch lange nicht. (Tröstet sie)
Melissa
: Aber ich fühl mich so schuldig. Glauben Sie, sie kommt durch?
Verena
: Bestimmt. (Nimmt sie in den Arm)

 

6.  Jens-Story 2: Das explodierte Feuerzeug


Alex
: Mann, ich fühl mich so beschissen. Das war verdammt blöd mit dem gedopten Bacardi-Cola.
Jens: Haltung, Kleiner! Story gefällig?
Alex: Ja, aber bloß nix mit Frauen.
Jens: Also was Aufbauendes! Lausche den Worten des heldenhaften Jens. Auch ich bin nur ein Sterblicher, mein Freund, und nicht gefeit gegen gelegentliche Anfälle von Dummheit. Eines Abends lagen meine Kumpels Timo, Manuel und ich am Lagerfeuer. Jeder von uns rauchte seine letzte Zigarette und wir waren kurz vorm Einschlafen, als ich völlig unüberlegt mein fast leeres Feuerzeug in die Flammen schmiss. Manu und Timo schossen hoch, ich legte meinen Kopf unter meinen Schlafsack und es machte BUMM! (FOTO 4) Ich stand auf und sah, dass die ganze Glut im Garten verteilt war. Ein Stück Glut war auf Manus Schlafsack geflogen. Sofort machte er sich daran, es wegzublasen. Er pustete wie wild. Dadurch wurde die Glut natürlich noch stärker und er brannte sich ein riesiges Loch in seinen Schlafsack und wir alle lachten laut. Ich schlief dann mit dem guten Gefühl ein, dass es Typen gibt, die noch viel dümmer sind als ich.

Alex
: Mich zum Beispiel.
Jens
: Ist was Wahres dran! Aber Kopf hoch, Kleiner.
Alex: Meinst du, es ist unsere Schuld, dass sie ...
Jens (ernsthaft betroffen): Mann, halt bloß die Klappe! Keinerlei Fremdeinwirkung! Kapiert?!

 

8.0 Marie bei Verena 


(...)

Verena:
Erst mal eine Frage, Marie: Wieso hast du diese Florence, die doch jeder zu hassen scheint, überhaupt eingeladen? Es war doch klar, dass die ein Stimmungstöter für deine Party sein würde.
Marie
(zögernd): Wir sitzen nebeneinander in der Klasse ...
Verena
: Klingt nicht sehr überzeugend. Oder steckte da sogar ein fieser Plan dahinter?
Marie
(erschrocken): Was meinen Sie damit?
Verena: Die Sache mit dem Tagebuch. Sozusagen ein Partygag der besonderen Art.
Marie (erregt): O Gott, nein! Hätt ich das geahnt, hätte ich sie nie und nimmer eingeladen. Schließlich sind wir Freundinnen! Das heißt nicht wirklich, sie lässt ja niemand an sich ran, aber ich verstehe sie ganz gut und weiß, dass sie eigentlich ganz in Ordnung ist. Ich hatte daran gedacht, sie einzuladen, aber mir war klar, dass sie ein Fremdkörper sein würde, und ließ lieber die Finger davon ...
Verena: Und dann hast du es dir doch anders überlegt?
Marie: Ja. Das heißt nein. Es war wegen Alex. Ich mag ihn nämlich. Deswegen ist er auch der einzige Junge auf meiner Party, d. h. Jens ist natürlich auch noch da, aber das ist eine Sache für sich. Weil – , eigentlich wollten wir mal unter uns feiern, ich meine nur wir Mädchen. Wenn jede ihren Freund mitbringt, wird eh nur geknutscht. Oder die Jungs saufen sich zu oder es gibt blöde Szenen wegen Eifersucht und so.
Verena: Und bei Alex besteht diese Gefahr nicht.
Marie: Nein. Den mögen alle und der ist auch mehr so’n Kumpeltyp. Das heißt: Für mich ist er ... na ja, ich dachte, wir würden uns an dem Abend etwas näherkommen.
Verena: Und was ist mit diesem Jens? Ist das auch so’n Kumpeltyp, den alle mögen?
Marie (sarkastisch): Der? Der ist das Letzte! Aber er ist nun einmal Alex’ Freund – Alex ohne Jens geht leider nicht.
Verena: Und was hat Alex mit Florences Einladung zu tun?
Marie: Das war ja das Gemeine. Alex schlug vor, ich solle doch auch einmal die „arme, einsame Florence“ einladen. Das wäre doch die gute Tat schlechthin. Wir sind nämlich bei den Pfadfindern, Alex und ich. Ich fiel voll drauf rein. Alex, der Junge mit dem goldenen Herzen! Heute Abend hab ich dann gemerkt, wie er das gemeint hat mit der guten Tat. Florence hatte ja mitgekriegt, wie Eve aus ihrem Tagebuch vorgelesen hat und wie wir alle darüber gelästert haben. Als sie dann hinausgerannt war, habe ich voll das schlechte Gewissen gekriegt. Ich habe gleich Eve das Tagebuch weggerissen und bin Florence nachgegangen. Tja, und draußen hat sich dann das abgespielt:
 

8.1 Rückblende: Alex und Marie versuchen Florence zu beruhigen:

Jens mixt eine Bacardi-Cola, gibt Alex das Glas – Alex gibt es Florence, die es runterstürzt.

 Florence: Noch einen! (FOTO 5)

Während Alex und Jens Nachschub zubereiten, kommt Marie und will ihr das Tagebuch geben. Während des folgenden Wortwechsels gibt Alex Florence das Glas und legt den Arm um sie. Florence lässt es sich gerne gefallen und erwidert Alex zärtliche Annäherungsversuche. 

Florence (wirft Marie das Tagebuch ins Gesicht): Das könnt ihr behalten, ich will es nicht mehr. Es stinkt! Ihr habt es besudelt mit euren Dreckfingern. Deswegen hast du mich also eingeladen, damit ihr mich fertig machen könnt. Und ich dachte, es wäre aus Freundschaft.
Marie
: Ich hatte keine Ahnung, wirklich ...
Florence
: Ach ja? Aber amüsiert hast du dich, gelacht wie alle anderen auch –
Marie
: Okay, war scheiße von mir ...
Florence
: Auf so eine Freundschaft pfeife ich! (Sichtlich angedudelt umarmt sie Alex)
Marie
(hat entsetzt die beiden beobachtet, jetzt wütend und den Tränen nahe): Und ich erst recht. Im Übrigen sind wir gar nicht befreundet! Mit dir kann man ja gar nicht befreundet sein. Und mit ner Lesbe will ich schon gar nichts zu tun haben. 
Florence
(lacht bitter): Lesbe, sonst wisst ihr nichts! Schwarz oder Weiß. Blödes Volk!
 

Da Alex  sich allzu teilnahmsvoll um Florence bemüht, sie umarmt und streichelt, wird Marie immer wütender.  

Marie: Aber anderen die Jungs wegzuschnappen scheint dir ja trotzdem Spaß zu machen, du fieses Miststück. Gib dir keine Mühe, Alex, du hast ja vorhin gehört, dass sie nur auf Mädchen steht. Pech für dich, Kleiner! (Wütend ab) 

Mittlerweile hat Florence noch ein Glas hinuntergestürzt und beginnt mit Alex wie wild zu tanzen. Dann stößt sie ihn plötzlich mit einem irren Lachen weg und tanzt alleine weiter, stolpert und torkelt, wobei sie im Off verschwindet. Man hört einen langgezogenen Schrei.

Marie (schluchzt vor sich hin, gibt dann Verena das Tagebuch): Hier, nehmen Sie es an sich, bei Ihnen ist es besser aufgehoben. Es tut mir alles so Leid – aber ich war so verdammt eifersüchtig. Ich bin besonders schuld – schließlich glaubte sie ja, ich hätte sie eingeladen, um sie ans Messer zu liefern. Und mit meinem Gelästere hab ich ihr den Rest gegeben.
Verena
: Du bist nicht schuldiger als die anderen. Den Rest hat ihr wohl doch der Alkohol gegeben.
Marie
: Oder das, was sonst noch im Glas war.
Verena
: Du meinst ...
Marie
: Ich weiß überhaupt nichts, aber wenn Jens in der Nähe ist, muss man mit allem rechnen.
Verena
: Gut. Ich werde mir die beiden mal vorknöpfen. Schick mir doch gleich mal den Alex rein.
Marie
: Danke fürs Zuhören. Mir geht’s jetzt wirklich etwas besser.
Verena
: Freut mich.

 

17.0 Gereizte Stimmung


Sandra
: Ich halt das nicht mehr aus. Wir hängen hier rum und dort stirbt unsere Mitschülerin.
Melissa: Die wir alle umgebracht haben! Alle zusammen, jawohl.
Charlie: Das klingt ja richtig gruselig, ey, wie in ‚Mord im Orientexpress’. Am Schluss kommt raus, dass die ganzen Fahrgäste Mörder sind. Jeder hat einmal in die Leiche reingestochen. Außer Monsieur Poirot natürlich. Voll witziger Film.
Marie: Du findest das witzig? Wie nett.
Charlie: Oh, entschuldige. Ich dachte, ich wäre hier auf ner Geburtstagsparty und nicht bei ner Trauerfeier. Wenn es die Stimmung hebt, bekenne ich mich eben auch schuldig, auch wenn ich nicht weiß, was ich verbrochen habe.
Caro: Ich bin unschuldig. Das ist bekannt. Ich habe das Gefasel aus dem Tagebuch überhaupt nicht kapiert. Und das sag ich jetzt der Kommissarin da drin.
Eve: Die macht mich wahnsinnig!
Charlie: Das ist keine Polizistin da drin, Caro, das ist so ne Psychotante, die kümmert sich um die Irren hier, kapiert?
Jens: Lass sie doch reingehen, vielleicht hat die ne Zwangsjacke dabei!
Sandra: Sei du bloß ruhig! Für dich wären Handschellen das Richtige.
Biggi: Übrigens, vielleicht sind wir gar nicht schuld, ich meine, vielleicht war das mit dem Tagebuch nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Sandra: Wer soll denn sonst noch schuld sein?
Biggi: Na dieser Kraiberg, ihr Schwager. Der hat sie nämlich vergewaltigt.
Mehrere: Was?
Melissa: Und woher weißt du das?
Biggi: Ich habe nun mal gute Ohren. Was glaubst du, worüber die vorhin so lange gequatscht haben, da drin? Das stand nämlich auch im Tagebuch, wir sind nur nicht so weit gekommen beim Vorlesen.
Yasemin: Aber ich hab’s gelesen. Erstens hat er’s bloß versucht bei ihr und vergewaltigt hat er sie schon gar nicht. Nicht einmal zum Küssen hat er’s gebracht. Und zweitens bringt man sich wegen so was nicht um.
Isa: Und drittens hat sie sich nicht umgebracht, sondern ist besoffen übers Geländer gekippt, basta. (Schreiend) Ich will diesen Mist jetzt nicht mehr hören. Klar?

Stille.

Sandra: Ich halt das nicht mehr aus! Ich muss jetzt was unternehmen.
Marie: Wie wär’s mit ner Mahnwache vor dem Krankenhaus.
Caro: Au fein, mit Kerzen und so. Ich bin dabei!
Charlie: Oder gleich ne Lichterkette. Aus acht Personen! Wird bestimmt sehr eindrucksvoll. Man könnte die Presse verständigen: ‚Tragisches Unglück: 15-jährige stürzt vom Balkon – Mitschüler solidarisch!’ Und dazu ein rührendes Foto mit Kullertränchen und kleinen Kerzchen.
Eve: Vielleicht noch ein kleines Transparentchen: ‚Eve, du hast sie umgebracht!’
Yasemin: Ich wüsste noch was viel Besseres: Ihr könntet ja an Eves und mein Haus ein großes M sprühen. M wie Mörder. Da gibt es so einen alten Film, da lyncht eine ganze Stadt einen Typen. Und überall in der Stadt sind große Ms hingemalt.
Marie (energisch): Ihr solltet euch schämen, auch noch Witze zu reißen.
Sandra: Ich finde, wir sollten zur Polizei gehen.
Melissa: Genau! Wir stellen uns.
Isa: Hört auf mit der Hysterie, bevor mir schlecht wird. Erstens ist sie nicht tot. Zweitens hat jeder von uns irgendwie Mist gebaut. Und drittens –
 

17.1 Florence greift Isas Argumentation vor     (FOTO 6)

Florence
: Und drittens: Ich war ja auch kein Unschuldsengel: Ich hab mich benommen, als wäre ich  was Besseres, wollte immer alles besser wissen, besser können, hab auf euch gewöhnliche Sterbliche hinuntergeschaut und mich gewundert, dass keiner heraufgekommen ist in meinen Elfenbeinturm: Wer mag schon Flötenmusik hören oder über Dostojewski diskutieren. Ihr habt mich in die Rolle der Streberin gedrängt, aber ich hätte ja nicht mitspielen müssen. Aber ich habe die Rolle gespielt, nur zu perfekt habe ich die Rolle der perfekten Florence gespielt. Das ist mein Anteil an der Schuld!
 

Isa (fährt fort) Und drittens war sie auch kein Unschuldsengel mit ihrer ewigen Arroganz. Vielleicht würdet ihr mal eine Weile die Klappe halten und wirklich nachdenken.

 

18. Fast ein Happy End


Wie am Anfang: Alle sitzen oder liegen herum, einige halten sich umschlungen, schweigen, Jens schaltet plötzlich den CD-Spieler an, wird von Marie angebellt:

Marie: Spinnst du? Mach das Ding aus!
Sandra:
(verächtlich) Weltuntergang, Hauptsache mit Musik! Gefühl ist doch ein Fremdwort für den.
Jens: Und für dich Musik! Musik ist Gefühl! Alles andere ist Scheiße.
Isa:
Könnt ihr mal die Klappe halten?

Verenas Telefon klingelt, sie nimmt ab, hört eine Weile zu. Alle außer Isa, Eve, Yasemin drängen sich gespannt um sie.

Verena: Verena Westphal? (Nach einigen Momenten des Zuhörens) Toll! Danke, Herr Kraiberg. (Zu den anderen) Sie ist wach. Sie hat schlimme Knochenbrüche und eine starke Gehirnerschütterung. Aber es besteht die Chance, dass sie wieder ganz gesund wird. 

Großer Jubel bricht aus. Die Mädchen umarmen sich, manche weinen. Besonders Jens ist aus dem Häuschen. Er nimmt Alex auf die Schultern und macht mit ihm den wilden Reiter. Plötzlich steht Isa auf, nimmt ihre Handtasche, holt ihre Jacke und geht wortlos zur Tür. 

Eve: Hey, wo gehst du hin?
Isa
: Ins Krankenhaus.
Yasemin
: Bist du übergeschnappt?  

[...]

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