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DIE KLUGE NÄRRIN    -   DOKUMENTE

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Skizzen für die Bühnengestaltung einer Inszenierung

eine Inhaltsangabe

BÜHNENSKIZZEN

ERSTE SZENE: Vor einer Schenke in Illescas

ALLE ÜBRIGEN SZENEN: Im Hause Don Octavios (Garten)


Das Bühnenbild besteht aus nur wenigen Elementen, welche durch bloße Umgruppierung in kürzester Zeit in zwei völlig verschiedene Szenerien umgebaut werden können: Die beiden Blumenkästen mit Rankgitter stammen aus dem Baumarkt, wurden jedoch weiß gestrichen. Einer wurde bepflanzt, der andere mit einem Brett abgedeckt und mit einem Sitzkissen zur Bank umfunktioniert (Skizze rechts). In der ersten Szene (links) bilden die Rückseiten der Kästen kombiniert mit dem Rosenbogen aus Octavios Garten den Eingang zum Gasthaus, von dem im Dialog die Rede ist. Gartentisch und -stühle werden zur Restauranttischgruppe. Grüner Rasenteppichboden und Pflanzkübel mit zypressenartigen Bäumchen unterstreichen das Südlich-Heitere  der Szenerie.
 

INHALT DER "KLUGEN NÄRRIN"


ERSTER AUFZUG
Liseo ist mit seinem Diener Turin auf dem Weg nach Madrid, wo er  Finea, eine der zwei Töchter Don Octavios heiraten will. Unterwegs trifft er mit Leandro, dem Hauslehrer der beiden Töchter Don Octavios, zusammen, der ihn darüber aufklärt, dass seine zukünftige Braut nur deshalb eine so hohe Mitgift hat, weil sie unbeschreiblich blöd ist. Im Gegensatz zu ihr sei Nisa, die andere Tochter, jedoch hochgebildet. Schön seien allerdings beide Mädchen.
Im Hause Octavios verkehren Laurencio und Duardo, die sich um die Gunst Nisas bewerben. Duardo ist ein schüchterner, naiver Schöngeist und unsterblich in Nisa verliebt. Er weiß aber, dass seine Angebetete Laurencio favorisiert. Dieser fühlt sich, zur Freude Duardos, von Nisas unterkühltem Verhalten abgestoßen und beschließt, sich der närrischen Finea zuzuwenden, da er erkannt hat, dass die Närrin außer der großen Mitgift ein warmes Herz zu bieten hat. Tatsächlich gelingt es ihm, in Finea erste Regungen von Liebe zu wecken. Allerdings merkt er auch, dass der Umgang mit ihr nicht immer das reinste Vergnügen ist. Sein Verbündeter bei dem Unterfangen, Finea zu gewinnen, ist sein Diener Pedro, der sich an die Zofe Clara heranmacht.
Liseo muss beim Empfang im Hause Octavios erkennen, dass Leandro keineswegs übertrieben hat: Finea kann weder lesen noch schreiben und benimmt sich zum Gotterbarmen närrisch. Dabei wird sie kräftig unterstützt von Clara, die ihr an kindischer Naivität kaum nachsteht. Entsetzt wendet sich Liseo von dem Gedanken ab, dieses Geschöpf zu heiraten, und will sich stattdessen an die kluge Nisa halten, deren Schönheit und Geist ihm sehr imponieren.

ZWEITER AUFZUG
Nisa hat gehört, dass Laurencio sich um Finea bemüht, und stellt ihn zur Rede. Als er sich dabei eine etwas ärgerliche Bemerkunkung  entschlüpfen lässt, fordert ihn der dazukommende Liseo zum Duell. 
Finea hat einen Liebesbrief von Laurencio erhalten und bedauert sehr, dass sie des Lesens immer noch nicht mächtig ist. Sinnigerweise bittet sie ausgerechnet ihren Vater, ihn ihr vorzulesen. Diesen packt das blanke Entsetzen, als er die erotischen Ergüsse Laurencios liest, und als Finea auch noch zugibt, dass er sie geküsst hat, befiehlt er ihr, sich Laurencio sofort aus dem Kopf zu schlagen. Sie verspricht es, merkt aber, dass es gar nicht so leicht ist, da sich dieser schon in ihrem Herzen eingenistet hat. 
In die Szene platzt Turin mit der Nachricht, sein Herr Liseo und Laurencio würden sich gegenseitig im Duell umbringen, wenn Octavio nicht eingreife. Als die beiden aber zum Duellplatz kommen, sehen sie, wie die Duellanten sich gerade freundschaftlich umarmen. Octavio schilt den fassungslosen Turin einen Lügner. Der Arme konnte natürlich nicht wissen, dass Liseo, als er erfuhr, dass Laurencio gar nicht mehr an Nisa interessiert ist, gerne auf das Duell verzichtet hat und die beiden sich gerade verbündet haben, um sich gegenseitig dabei zu unterstützen, dass jeder die Braut bekommt, die er möchte. 
Finea wird inzwischen vom Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Laurencio und dem Gehorsam gegenüber ihrem Vater geplagt. Um sie davon zu befreien, geht  Laurencio aufs Ganze: Vor den Zeugen Pedro und Duardo verspricht er Finea, sie zu heiraten, und sofort gehen alle vier zum nächsten Notar, um das Eheversprechen zu besiegeln. Duardo ist überglücklich, denn er glaubt, nun Nisa zu bekommen.

DRITTER AUFZUG
Finea ist durch die Liebe völlig verwandelt: Sie kann nun schreiben und drückt ihre Gefühle in tiefen, erhabenen Worten aus, womit sie Clara schwer beeindruckt. 
Ihre Wandlung hat das ganze Haus in Aufregung und Staunen versetzt, sodass Liseo, der Nisas abweisendes Verhalten satt hat, sich dazu entschließt, sich doch wieder Finea zuzuwenden. Dies ist durchaus im Sinne Octavios, der ihn drängt, sich endlich zu erklären. 
Um den unerwünschten Bewerber abzuschrecken, gibt Finea auf Laurencios Anraten vor, sie sei rückfällig und die alte Narrheit sei wieder zurückgekehrt. Sie spielt Liseo eine haarstäubend närrische Szene vor, in deren Verlauf sie nicht nur mit dem Nudelholz , sondern sogar mit dem Küchenmesser auf ihn losgeht.
Als Octavio Finea in Laurencios Armen ertappt, verbietet er diesem das Haus. Dabei gebraucht er eine Formulierung, welche die mittlerweile kluge Närrin Finea so umdeutet, dass sie den Geliebten in der Speicherkammer verstecken kann und trotzdem gegenüber Octavio scheinheilig vorgeben kann, Laurencio habe dessen Befehl uneingeschränkt Folge geleistet. 
Liseo besinnt sich nun doch darauf, dass er nur Nisa lieben kann, und bittet den mittlerweile etwas genervten Octavio um deren Hand, welche dieser aber gerade Duardo versprochen hat. Octavio lehnt sein Ansinnen zwar wütend ab, aber Nisa hat die Szene heimlich belauscht und als Liseo ihr seine Liebe versichert, gesteht sie ihm ebenfalls ihre Zuneigung.
Nisas Zofe Celia berichtet Octavio, sie habe beobachtet, dass Clara Unmengen von Speisen in die Speicherkammer geschafft habe, wo sie neben Finea auch zwei Männer gesehen habe. Nun ist Octavio nicht mehr zu halten: Mit der Waffe will er der drohenden Unzucht  in seinem Hause ein Ende machen. Zur Rede gestellt berufen sich Laurencio und Finea darauf, dass sie bereits notariell beglaubigt ein Paar sind. Als auch noch Nisa und Liseo klarstellen, dass sie sich einig sind, muss Leonardo den tobenden Octavio zur Besonnenheit mahnen. Dieser sieht auch schnell ein, dass er ja eigentlich keinen Grund hat, sich aufzuregen. Beide Töchter sind unter der Haube und dass dabei die Bräutigame ausgetauscht wurden, muss ihn ja nicht weiter stören. Damit das Happy End auf die Spitze  getrieben wird, dürfen nun auch noch die beiden Dienerpaare Turin und Celia sowie Pedro und Clara heiraten, sodass eine doppelte Doppelhochzeit ansteht. So können alle zum Schluss in ein Loblied auf das segensreiche Wirken der Himmelsmacht Liebe einstimmen.

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